Inklusion – Müssen wir wirklich erst über die Ressourcen reden?

Inklusion Praxis Leitlinien

Inklusion denkt man von der Gesellschaft her, nicht vom einzelnen Individuum. Wertschätzung und Akzeptanz der Verschiedenartigkeit sind die Voraussetzung dafür, dass niemand ausgegrenzt wird.

Leitlinien zur Inklusion:

1. 100% Inklusion brauchen kein Elternwahlrecht

Ein inklusives System schließt eine Zweiteilung in allgemeine Schule und Förderschule grundsätzlich aus. Eine Separierung im System der Förderschule verhindert Teilhabe. Unser System Schule muss sich daher so verändern, dass die sonderpädagogische Fachexpertise mit der allgemeinen Schule zu einem Gesamtsystem zusammenwächst.

Hess. Schulgesetz § 54 (1): Eltern haben aber gar keine freie Wahlmöglichkeit zwischen Inklusion und Förderschule, Inklusion ist der Regelfall, sie haben nur die Wahl, ihr Kind freiwillig oder unfreiwillig in die Förderschule zu geben.

Ein Elternwahlrecht steht auch nicht in der UN-Konvention.

Und noch weniger können die Schulen wählen: Sie sind nach dem neuen Schulgesetz verpfichtet, die Anmeldung aller Schüler vorzunehmen und sie sind verpfichtet, Inklusion als Regelfall zu betrachten und zu ermöglichen.

2. Alle sind verantwortliche Akteure

Die allgemeine Schule

  • individuelle Förderung, Berücksichtigung der Heterogenität
  • schulische Verantwortung für die Lernentwicklung aller Schüler
  • offen für Neues und Bereitschaft zur Weiterentwicklung
  • Wertschätzung und Achtung

Das ist weder neu noch eine zusätzliche Aufgabe der Schule „wegen Inklusion“. Auf dem Weg zur Inklusion? z.B. mit Kooperationsklassen Beide Schulformen müssen zusammenwachsen. Die Unterstützung durch den Förderlehrer darf nicht fehlen, aber vgl. UN-BRK: in einem inklusiven Schulsystem auf allen Ebenen!

Die Beratungs- und Förderzentren

  • Zentren für Beratung, Weiterbildung und Evaluation, Steuerung und Organisation der inklusiven Prozesse an den Regelschulen
  • Anlaufstelle auch für Eltern
  • Losgelöst von den Förderschulen zur Vermeidung von Interessensvermischung und Bestandswahrung

3. Inklusion braucht Vernetzung

Teambildung, multiprofessionelle Teams Austausch zwischen den Schulen, zwischen den BFZ's, über Schulamtsgrenzen hinweg Austausch mit den Eltern und deren Mitarbeit

4. Inklusion ist eine Haltung

Jeder Lehrer muss über die Art wie er den Unterrichtsstof vermittelt und jede Schule darüber, wie sie ihre Schule gestaltet, ohnehin immer wieder aufs Neue nachdenken. Warum also nicht gleich inklusiv? Wir sind verpfichtet zu gegenseitigem Respekt, zur Toleranz und Akzeptanz. Und das nicht erst seit Ratifzierung der UN-Behindertenrechtskonvention. Der Weg zur Inklusion ist keine Sackgasse. Das Lösen von Problemen, Änderungen in der Vorgehensweise und neue Konzepte können kein Hindernis sein. Die UN-Konvention verpfichtet uns alle zum Handeln. In allen Bereichen und auf allen Ebenen.

Links und Hinweise:

http://www.igel-of.de
http://inklusionsfakten.de
http://www.inklunet.de

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